Seit Weiden am See besteht, gibt es auch kultivierte Weingartenflächen. Die ältesten Funde (Kerne und Trauben) sind ca. 2.700 Jahre alt. Unter den Römern entstand eine blühende und florierende Weinkultur, die jedoch in den Wirren der Völkerwanderungszeit verfiel.
Erst im 13. Jahrhundert konnte der Kultivierungsprozess der Weinrebe von den Zisterziensern wieder in Gang gebracht werden. In dieser Zeit entstand eine geschlossene Weinbauzone, die sich von Neusiedl am See über Weiden am See bis Mönchhof entlang des „Wagrams“ ausdehnte.
Einen Höhepunkt erreichte die Weinwirtschaft in Weiden am See im 17. Jahrhundert. Im Jahre 1617 wurde im Zehentregister des Raaber Domkapitels erstmalig die Produktion von „Ausbruch“-Wein in Weiden am See festgehalten. Dies ist weltweit die älteste Aufzeichnung über die Erzeugung von Prädikatswein!
Heute sind es noch etwa 150 Familienbetriebe, die auf einer Fläche von ca. 400 ha Weinbau im Haupt- bzw. Nebenerwerb betreiben. Die Sortenvielfalt umfasst bei den Weißweinen: Grüner Veltliner, Welschriesling, Chardonnay, Weißburgunder und Sauvignon blanc. Bei den Rotweinen sind folgende Sorten vertreten: Blauer Zweigelt, Blaufränkisch, St. Laurent, Cabernet Sauvignon und Merlot. Begünstigt durch das pannonische Klima (trockene, heiße Sommer) und durch den Wasserhaushalt des Neusiedler Sees gedeihen hier auch „Weine von besonderer Leseart“, wie Spätlese, Beerenauslese, Ausbruch, Trockenbeerenauslese, Stroh- und Eiswein.
Bei den Tagen der offenen Kellertür (jeweils am letzten Wochenende im April und im November) haben zahlreiche Weingüter geöffnet und jeder kann sich nach Herzenslust einen Überblick über die heimische Weinproduktion verschaffen.
Bei einer Weingartenführung mit Weinverkostung beim renommierten Winzer bekommen Interessierte die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und die Arbeit der Winzer von Jänner bis Dezember kennenzulernen.